Intermediale Therapie
Berufsprofil
Zentrale Bestandteile dieser Fachrichtung sind der Einsatz, die Verbindung und Kombination von Ausdrucks-, Spiel- und Gestaltungsmöglichkeiten aller Kunstdisziplinen. Deren spezifische Modalitäten (Bild, Ton, Bewegung, Wort, Handlung) bewirken eine Sensibilisierung und Aktivierung des ganzen Wahrnehmungssystems. Durch spielerisches, kreatives Handeln im künstlerischen Prozess werden vorhandene Ressourcen gestärkt und neue Perspektiven und Sichtweisen ermöglicht. Durch die kunstorientierte Dezentrierung weg von bekannten, alltagsprachlich geprägten Problem- und Fragestellungen in einen Gestaltungsraum wird die Imagination zur Lösungsorientierung genutzt.
Die therapeutische Beziehung wird um das künstlerische Werk zu einer Triade, einem "Dritten" erweitert, und birgt in sich Momente der Überraschung als Anstoss zu Einsichten und Veränderungen.
Mittel und Methoden
Intermediale Therapie setzt bewusst alle künstlerischen Medien (bildnerisches und dreidimensionales Gestalten, Poesie / Schreiben, Tanz / Bewegung, Musik / Rhythmus, szenisches Spiel / Theater, Performance und neue Medien) und den Medientransfer von einer Ausdrucksform in die andere als vertiefendes Element ein.
Durch die Werkorientierung, in der das Werk gemeinsam in seiner Entstehung unterstützt, betrachtet, angehärt und weiterentwickelt wird, werden sowohl die Beziehung als auch der kunsttherapeutische Prozess bereichert und erweitert. Die Auseinandersetzung mit den entstandenen Werken durch kunst- und ausdrucksorientierte Interventionen ermöglicht neue Erkenntnisse in Bezug auf Körper, Seele, Geist, Emotionen sowie soziokulturellen Beziehungen. Sprache wird als wichtiges Mittel sowohl in der Poesie wie auch im Verbalisieren und Reflektieren der Prozesse eingesetzt.
Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und zur Beziehungsaufnahme und -gestaltung wird durch eher individualisierende (z.B. Schreiben) und / oder eher sozialisierende (z.B. Theater) Medien gefördert.